In der Gegenwart gibt es viele Bemühungen, die Diagnostik unterschiedlichster Krankheiten und auch ihre Behandlung zu verbessern.

Eine Idee: die klassische Diagnostik beim Hausarzt und die folgenden Laborauswertungen beschleunigen, näher zum Patienten zu bringen und eine Vielzahl an Informationen über physiologische Prozesse im Körper gewinnen – ohne die aufwendige und ressourcenbindende Arzt-Labor-Informationskette.

Im Mittelpunkt stehen hier beispielsweise so genannte Biomarker. Lassen sich diese schneller identifizieren, beschleunigt und vergünstigt das die Diagnostik. Die Grenzen zwischen Diagnose und Monitoring verschwimmen zunehmend.  Wo in der Gegenwart noch unter aufwendiger und kostenintensiver Analytik verschiedene Laborwerte bestimmt werden müssen, um danach eine auf den Patienten abgestimmte Therapie zu entwickeln, könnten zukunftsweisende Point-of-Care-Technologien Abhilfe schaffen. Wenn Proben künftig unter Zuhilfenahme von innovativen Technologien in der Arztpraxis, oder sogar vom Patienten selbst durchgeführt werden können, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten: Kosteneinsparungen, Entlastung des Gesundheitssystem und die so oft zitierte Früherkennung von Krankheiten und der damit einhergehenden besseren Heilungsprognosen.

Demokratisierung der Analytik: Auf die Technik kommt es an

Aktuelles Beispiel: Die Corona-Pandemie. Hier wurden ad hoc Millionen an Test-Kits benötigt, mit denen sich die Menschen im Selbsttest auf eine mögliche Infektion untersucht haben. Fiel ein solcher Test positiv aus, war in vielen Fällen seitens der Behörden ein so genannter PCR Test (Polymerase Chain Reaction, Molekulardiagnostischer-Test) erforderlich. Diese PCR-Tests sind nicht ohne aufwendige Analytik realisierbar; Technologien, die aktuell aber nicht zum Standard von Praxen und Spitälern zählen. Die Folge: Lange Wartezeiten.  

Die heute üblichen Techniken, um PCR-Tests durchzuführen, basieren auf sog. PCR-Tubes, vielen Behältern für Reagenzien und grossen Analysegeräten, die in einem zentralen (oft regionalen) Analyselabor aufgestellt sind. Damit die Idee von Point-of-Care Analytik auch für komplexere Diagnostikverfahren, wie z.B. PCR-Test, Realität werden kann, braucht es neben Analysegeräten auch Kartuschen. Diese vereinen eine Reihe von Reagenzien, die zur Durchführung des Tests nötig sind, und eine gewisse Intelligenz, damit die Analysegeräte so klein und handlich sein können, dass sie am Point-of-Care von Laien eingesetzt werden können. Nur damit wird es möglich, unkompliziert eine Vielzahl physiologischer oder pathologischer Zustände über simple Untersuchungen von Proben aus dem menschlichen Körper für alle Menschen verfügbar zu machen – und somit Therapien schneller in die Wege zu leiten.

MC 1400

In-vitro-Diagnostik kennt viele Wege

Die Rychiger AG hat auch während der jahrelangen Corona-Pandemie gezeigt, dass sie als Maschinenbauunternehmen die gesamte Klaviatur der Herstellung von In-vitro-Diagnostika beherrscht.

Bestes Beispiel: die MC 1400. Diese modular aufgebaute Maschine wurde zum Befüllen, Versiegeln und Assemblieren von komplexen, proprietären POC-Kartuschen genutzt. Sie ist nur eine von vielen Anlagen, auf denen etwa Covid 19-Tests hergestellt werden können. Vollautomatisch und unter Zuhilfenahme von bis zu 20 verschiedenen Herstellungsprozessen stellt die MC 1400 unter Einsatz modernster Automationstechnologien und Herstellungsverfahren zwischen 20 und 60 Test-Kartuschen her – pro Minute.

Kleine Maschine, grosse Wirkung 

Die kleinere Standard-Einstiegsplattform namens TM 05 wurde entwickelt, um nur einzelne Prozesse in der Herstellung von IVD-Produkten abbilden zu können, so z.B. das Füllen oder Versiegeln.

Sie ist speziell für die Produktion im Forschungsumfeld und Labormassstab für Produkte im molekulardiagnostischen oder immunodiagnostischen Umfeld gedacht. Verglichen mit ihren grossen „Geschwistern“, ist sie nicht nur halbautomatisch bzw. manuell bedienbar, sondern hat auch einen geringeren Durchsatz (ca. 5-15 Stk. /min). Das Wichtige für die Forschung: die Prozessparameter im Labor gleichen denen in der Serie exakt. Gleichzeitig erlaubt die RD 06 kleinen Lohnfertigern (CMOs – Contract Manufacturing Organisation) ein schnelles und einfaches Scale-up. Ein unmittelbares Reagieren auf die Entwicklung neuer Test-Kits wird möglich, was gerade während der Covid-Pandemie unerlässlich war.

TM05
lt 20

Vom Chassis zur Kundenapplikation

Bei der LT 20 setzt man bei Rychiger einmal mehr auf Flexibilität: Konstruiert als Ergänzung zum etablierten Maschinenportfolio, sorgt der Linear-Transporter dafür, dass Multi-Well-Kartuschen, ID-Gel-Karten und POC-Produkte für molekulardiagnostische, klinische und immunhämatologische Screenings zügig und in hohen Stückzahlen vom Band laufen können.

Wege zur Individualität

Mit der Maschinenplattform FS 200 hat Rychiger einen Rundläufer im Portfolio, dessen Idee auf dem Grunddesign einer flexiblen, kompakten Maschine basiert.

Diese verfügt über ein getaktetes Rundtransportsystem mit optimierten und modularen Zuführ-, Füll-, Verschliess- und Etikettier-Optionen, mit denen ein vollautomatischer Betrieb realisiert werden kann. Gerade in Corona-Zeiten war die Freiheit extrem relevant, selbst über das Innenleben der FS 200 und damit über das herzustellende In-vitro-Diagnostikum entscheiden zu können: Denn das Maschinenkonzept mit frei erreichbaren Stationen macht alles möglich: von molekularbiologischen Reagenzien über Produkte für die Immunhämatologie bis hin zu Produkten für forensische Anwendungen. In die Maschine integrierte Laminar-Flow-Einheiten sorgen für kontaminationsfreies Arbeiten.

FS200
Lassen Sie uns zusammenarbeiten
Lassen Sie uns zusammenarbeiten

Die hier vorgestellten Maschinen zeigen für den Bereich In-vitro-Diagnostika beispielhaft das durchdachte Rychiger-Portfolio: Jeder Kunde findet in Anlehnung an den gewünschten Output seiner Maschine und den geforderten Automatisierungsgrad die passende Anlage für die Herstellung seiner spezifischen In-vitro-Diagnostika